Longboard Rollen

Die richtigen Longboard Rollen wählenDie Longboard Rollen zählen zu den wichtigsten Komponenten eines Longboards, von daher ist es absolut entscheidend hier die richtige Wahl zu treffen. Die Wheels beeinflussen hierbei nicht nur das jeweilige Fahrgefühl, sondern auch den Speed, das Bremsen und den Grip.
Wer also hier die falsche Wahl trifft, dem kann ganz schnell der Fahrspaß genommen werden!

Damit das nicht passiert zeigen wir hier worauf es bei Wahl der richtigen Longboard Rollen ankommt.


Eine Auswahl der besten Longboard Rollen

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Die richtigen Longboard Rollen finden

Bei der schier unendlich großen Auswahl an verschiedenen Wheels, die es auf den Markt gibt, ist man beim Kauf verständlicherweise (gerade als Anfänger) schnell mal überfordert. Schließlich unterscheiden sich die Rollen mal grundsätzlich in Sachen: Größe (Durchmesser), Breite, Härte, Kernposition (Hubset), Lippenform (Rollenkanten) und zu guter Letzt auch noch farblich. Bis auf letzteres bringen diese ganzen Unterschiede spezielle Eigenschaften mit sich, die sich dann letztendlich auf das Fahrverhalten enorm auswirken.

Longboard Wheels mit verschiedenen EigenschaftenWie geht man also nun vor um die richtigen Rollen für sein Longboard zu bestimmen? Hierbei ist die erste Handlungstat den Einsatzbereich einzugrenzen. Das heißt herauszufinden welchen Fahrstil man mit seinem Brett überhaupt verfolgen möchte. Will man überwiegend Cruisen, Carven, Sliden oder Downhill fahren? Das ganze ist deshalb so essenziell wichtig, da je nach Einsatzzweck andere Rolleneigenschaften benötigt werden – kurz gesagt, die Rollen müssen zu dem jeweiligen Fahrstil passen.

Die Basics

Das sollte man grundsätzlich über Longboard Rollen wissen:

  • Longboard Wheels bestehen aus einem speziellen Kunststoff bzw. Kunstharz, der Polyurethan (Urethan) genannt wird.
  • Ihre Fahreigenschaft wird hauptsächlich durch die jeweilige Größe, Breite und Härte beeinflusst

Im Allgemeinen werden die Wheels in zwei grobe Kategorien unterteilt: in Slide– und Grip-Rollen.

Slide-Rollen:

Sogenannte Slid-Rollen werden überwiegend beim Freeride oder Tech-Slide verwendet. Sie zeichnen sich durch eine abgerundete Lip (Kante) und schmale Laufflächen aus, was letztendlich das Sliden begünstigt.

Grip-Rollen:

Grip-Rollen verleihen einem Board – wie der Name bereits verrät – Grip, also Haftung. Von daher werden sie gerne eingesetzt in Bereichen wie: Downhill, Slalom, Cruising und Carving. Sie besitzen meist eine gerade/scharfe Kante, was für mehr Haftung in Kurvenfahren (bei höherem Speed) sorgt.

 

Die verschiedenen Longboard Rollen und ihre Eigenschaften

Um die verschiedenen Eigenschaften von Rollen seinem persönlichen Fahrstil richtig anpassen zu können, muss man wissen, was diese im einzelnen bewirken. Nur so lässt sich aus der Vielzahl an möglichen Kombinationen das richtige Setup erstellen.

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Die richtige Rollen-Größe (Durchmesser) wählen

Die jeweilige Größe (Durchmesser) einer Rolle ist deshalb so wichtig, weil diese Geschwindigkeit, Beschleunigung sowie die Kontrolle eines Longboards beeinflusst. Hier können wirklich bereits wenige mm den feinen Unterschied ausmachen.

Die Rollen-Größe wird hierbei in Millimeter angegeben und liegt meist zwischen 65 und 100 mm.
Doch Vorsicht: Nicht jede Rolle passt generell an jedes Deck! In einigen Fällen bestimmt auch die Deckform (inkl. Achsentyp) den max. Durchmesser einer Rolle. Und zwar immer dann, wenn zwischen Rolle und Deck (ohne Cutouts / Aussparungen) zu wenig Abstand ist, so dass es bei Kurvenfahrten zu unerwünschten und gefährlichen Berührungen kommen kann (auch Wheelbites genannt).

Kleine Rollen:

Vorteile:

  • schnelles Beschleunigen und Abbremsen
  • Sliden besser
  • keine bzw. geringe Gefahr für Wheelbites
  • einfachere bzw. bessere Kontrolle
  • verleiht dem Board mehr Wendigkeit

Nachteile:

  • geringer Topspeed
  • geringere Lebensdauer (höherer Verschleiß)
  • können die Geschwindigkeit nicht so lange halten (öfters Pushen nötig)
  • fördert unruhiges Fahrverhalten bei unebenen Straßen (wenig Stabilität)
  • Kugellager erhitzen schneller

Große Rollen:

Vorteile:

  • hoher Topspeed
  • Geschwindigkeit wird lange gehalten
  • ruhigerer Lauf (mehr Stabilität) bei unebenen oder rauen Straßenverhältnissen
  • höhere Lebensdauer (geringerer Verschleiß)
  • Kugellager erhitzen nicht so schnell

Nachteile:

  • höhere Gefahr durch gefährliche Wheelbites
  • trägere Beschleunigung
  • weniger wendig

Die richtige Rollen-Breite wählen

Die jeweilige Breite von Longboard Wheels bestimmt logischerweise die Größe der Kontaktfläche, was wiederum den Grip (Bodenhaftung) sowie den Rollwiderstand einer Rolle beeinflusst.
So bietet beispielsweise eine breite Rolle mehr Grip, erhöht allerdings zugleich auch den Rollwiderstand. Ebenso sorgen breite Longboard Rollen für ein ruhigeres Fahrverhalten, während schmale Wheels das Sliden begünstigen.

Die richtige Rollenkante wählen

Longboard Rollen unterscheiden sich auch in ihrer Kantenform (auch Lippenform oder einfach nur Lips genannt), die es insgesamt in drei verschieden Versionen gibt: mit eckigen-, abgerundeten- und schrägen Kanten. Die jeweilige Kantenform einer Rolle wirkt sich hier auf das jeweilige Grip- und Slide-Verhalten aus.

Wheels mit einer scharfen eckigen Kante:

Longboard Räder mit einer eckigen (quadratischen) Kante bieten den meisten Grip, da hier die komplette Rollenbreite als Kontaktfläche genutzt wird.
Geeignete Fahrstile sind: Slalom, Downhill und Carving.

Wheels mit abgerundeten Kanten:

Rollen mit abgerundete Kanten sind perfekt für Slide-Fans, da sie mit ihrer geringen Kontaktfläche den wenigsten Grip bieten.
Geeignete Fahrstile sind: Freestyle und Freeride

Wheels mit schrägen Kanten:

Rollen mit abgeschrägten Kanten bilden hier sozusagen die goldene Mitte, da sie sowohl gute Slide- als auch gute Grip-Eigenschaften mitbringen.

Die richtige Position des Rollenkerns wählen

Auch die Position des Rollenkerns (Hub genannt) nimmt Einfluss auf das Fahrverhalten – wenn auch nur marginal. Verbessert werden hier die jeweilige Grip- oder Slideeigenschaften einer Rolle. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Positionen wo sich der Kern (Stelle des Kugellager) einer Rolle befinden kann: Centerset, Sideset und Offset.

Centerset:

Hier befindet sich der Kern genau in der Mitte der Rolle. Diese Position des Rollenkerns bewirkt eine gleichmäßige Gewichtsverteilung und somit auch eine gleichmäßige Abnutzung der Wheels.
Sollte hier dennoch mal eine Seite stärker belastet sein, kann man die Rollen bei Bedarf einfach um die eigene Achse drehen.
Das Centerset bringt hier weder Vor- noch Nachteile was die Grip- oder Slideeigenschaften einer Rolle angeht.

Sideset:

Bei Sideset befindet sich der Rollenkern am äußeren Rand der Longboard Rolle, also sehr nahe am Board. Durch diese Position wird der Druck auf die Innenseite der Kontaktfläche erhöht, was das Sliden begünstigt. Großer Nachteil dieser seitlichen Kernposition ist jedoch, dass sich die Rollen dadurch recht schnell konisch abnutzen.

Offset:

Diese Rollen-Variante stellt die häufigste auf dem Markt dar. Hier befindet sich der Kern zwischen der Centerset und der Sideset Position, also leicht aus der Mitte versetzt. Dadurch wir die Gripeigenschaft der Longboard Rollen gefördert, wodurch sie gerne beim Cruisen, Slalom oder Downhill eingesetzt werden.

Die richtige Rollen-Härte für sein Longboard wählen

Longboard Rollen gibt es in unterschiedlichen Härtegraden. Dieser ist ein sehr wichtiger Faktor beim Longboarden, da er die Haftungseigenschaften einer Rolle bestimmt. Der jeweilige Härtegrad wird hier in Durometer, mit der Einheit A angegeben, was letztendlich die Härte vom Material bestimmt. Hierbei gilt: Je höher die Zahl A, desto härter ist eine Rolle. Meist liegen diese Werte bei Longboards zwischen 75A (sehr weich) und 90A (sehr hart) – in seltenen Fällen auch darüber.

Generell gilt hierbei: Weichere Wheels sorgen für mehr Grip und Komfort, sind jedoch aufgrund ihres erhöhten Rollenwiderstandes nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt und nutzen sich im allgemeinen auch schneller ab. Dagegen bieten härtere Wheels einen höheren Speed und bessere Slideeigenschaften (wegen fehlendem Grip). Allerdings bleibt hier der Fahrkomfort auf der Strecke, da harte Rollen keinerlei dämpfende Wirkung aufweisen. Jede Straßenunebenheit wird hier aufs Brett übertragen.

Der Härtegrad im Überblick:

75A (sehr weiche Rollen):
Verleihen dem Board perfekten Halt auf unebenen Strecken, denn durch ihre hohen Gripeigenschaften kleben sie förmlich auf der Straße. Sie eignen sich hervorragend zum Cruisen und sind zugleich die idealen Longboard Rollen für Anfänger/Einsteiger.

80A (weichere Rollen):
Mit ihnen lässt sich sowohl Cruisen als auch Carven, da sie einem guten Halt bieten. Bedingt sind sie auch zum Sliden geeignet.

85A (harte Rollen):
Hier muss man mit weniger Haftung (Grip) auskommen, wodurch sie sich ideal zum Sliden eignen. Nicht selten werden diese Wheels daher u.a. beim Freeriden und Downhill eingesetzt.

90A (sehr harte Rollen):
Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um reine Hochgeschwindigkeitsrollen (Downhillrollen), da sie durch ihren niedrigen Rollenwiderstand einen Top-Speed von über 100 km/h ermöglichen. Ebenso sind durch ihre nur geringen Gripeigenschaften coole Slides vorprogrammiert, die jedoch schwer zu kontrollieren sind. So ausgestattete Longboards sollten jedoch ausschließlich auf wirklich glatten und sauberen Straßen bewegt werden. Zudem sollten Anfänger hiervon lieber die Finger lassen.

Auch das Körpergewicht bestimmt den nötigen Härtegrad

Bei der Wahl des Härtegrads von Longboard Wheels sollte der Faktor „Körpergewicht“ mit eingerechnet werden. Hierbei gilt: „je höher das eigene Körpergewicht, desto härtere Rollen sollte man wählen“!
Kombiniert man beispielsweise ein schweres Körpergewicht mit sehr weichen Rollen, verliert das Board immer sehr schnell an Geschwindigkeit, was ein ständiges Pushen notwendig macht. Und umgekehrt – ein Leichtgewicht auf harten Wheels wird niemals genügend Grip auf die Straße bringen.

 

Welche Longboard Rolle ist nun für welchen Fahrstil die richtige Wahl?

Antwort auf FrageNachdem die verschiedenen Eigenschaften von Wheels gründlich erläutert wurden, sollte nun schon mal ein gewissen Grundverständnis über deren Einfluss auf das Fahrverhalten vorhanden sein. Zumindest sollte jedem klar werden, dass bestimmte Fahrstile bestimmte Wheels (mit bestimmten Eigenschaften) benötigen.

Allerdings sind das gerade für Anfänger verständlicherweise auch „TMI“ – Too Much Information – was einen trotz allem bei der richtigen Wahl nicht viel weiterbringt.
Hierfür haben wir als Hilfe eine kleine Übersicht erstellt, die zeigen soll welche Longboard Rolle sich für welchen Fahrstil eignet. Hierbei sollte man jedoch den Ratgeber lediglich als Empfehlung ansehen, da nichts davon in Stein gemeißelt ist.
Der wichtigste Faktor hierbei ist immer, ein gutes und sicheres Fahrgefühl am Ende zu erreichen.

Übersicht/ Ratgeber:

Fahrstil: Downhill

Prinzipiell zielt diese Disziplin vorrangig auf möglichst hohen Speed ab. Somit wird schnell klar: Die Longboard Rollen sollten relativ hart ausfallen und einen möglichst großen Durchmesser besitzen. Um dennoch ein wenig den hohen Härtegrad der Rollen und den damit verbundenen Grip-Verlust entgegenzuwirken, empfiehlt es sich hier auf eckige (quadratische) Kanten zu setzen – wegen der größeren Auflagefläche. In Sachen Hub setzt man am besten auf das Centerset, was eine gleichmäßige Abnutzung der Wheels mit sich bringt.

Tipp: Interessanterweise setzen viele Downhill-Longboarder oft auch auf weichere Wheels. Der Grund ist denkbar einfach: Ein mörderisches Tempo in Kombination mit kurvenreichen Bergabfahrten kann ohne nötigen Grip ziemlich böse enden.

Fahrstil: Freeriding/Sliden

Freeride- und Slider-Junkees sollten generell auf eher härtere Wheels setzen. Zum einen begünstigen sie – durch ihre geringe Haftung – das Sliden enorm und zum anderen fällt hierbei der damit verbunden erhöhte Abrieb deutlich geringer aus.
Der Durchmesser der Rolle sollte möglichst klein gehalten werden, was dem Brett mehr Wendigkeit verleiht. Beim Rollenkern ist das Sideset Setup zu empfehlen, das mit abgerundeten Lips aufwartet.

Tipp: Eine angeraute Sliderolle erspart einem das lästige Einfahren, wodurch sofort der Spaß beginnen kann.

Fahrstil: Slalom

Beim Slalom fahren kommt es vor allem auf Beschleunigung, Wendigkeit und Grip an. Von daher sollten man möglichst auf kleinere und weichere Longboard Wheels setzen. Für zusätzliche Bodenhaftung setzt man hier gerne auf eckiger Rollenkanten und Offset-Hub.

Tipp: Damit man bei den ständig wechselnden und engen Kurvenfahrten möglichst wenig Energie verliert (durch Materialverformung der Rollen), sollte man hier auf einen größeren Rollenkern setzen.

Fahrstil: Cruising/Carving

Da beim Cruisen und Carven vor allem der Genuss im Vordergrund steht, macht man hier mit etwas größeren und weicheren Longboard Rollen generell nichts falsch. Diese sorgen mit ihren abfedernden Eigenschaften für ein softes, komfortables Fahrgefühl und bieten zudem ausreichend Grip.
Bestimmt auch kein Fehler sind hier Wheels mit eckiger Lip und Offset-Hub, die nochmals für zusätzlichen Grip sorgen.

 

Fazit
Nur mit den richtigen Longboard Rollen erhält man sich einen langanhaltenden und sicheren Fahrspaß. Um hier auch die richtige Wahl treffen zu können, ist es absolut wichtig vorher seinen bevorzugten Fahrstil zu kennen, um daraufhin seine Wheels entsprechend abzustimmen. Des Weiteren sollte man es dringendst unterlassen, beim Rollen Kauf Geld sparen zu wollen. Wer hier auf Billigprodukte setzt, wird nicht nur schnell den Spaß verlieren, sondern spielt auch mit seiner Gesundheit!

 

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Letzte Aktualisierung am 6.02.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API